Sonntag 11. April 2010 - 11 Uhr
im Suermondt-Ludwig-Museum Aachen
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Galileo Galilei
von Liliana Cavani, Italien/Bulgarien 1968, 108 Min., Originalfassung

Liliana Cavanis Darstellung des Lebens und Schaffens Galileo Galileis rief noch im Jahr 1968 – also 335 Jahre nach dem erzwungenem Widerruf seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse - in Italien die Filmzensur auf den Plan. Zu realistisch, zu grausam seien die Szenen der Verbrennung Giordano Brunos durch die Inquisition, so die Schnittauflagen der Zensurbehörde. Dem Film wurde antiklerikales Gedankengut vorgeworfen, der staatlichen italienischen Fernsehgesellschaft RAI die Ausstrahlung über Jahre unmöglich gemacht. In den italienischen Kinos wurde der Film nach wenigen Tagen Laufzeit abgesetzt.

Liliana Cavani schildert Galilei als einen modern denkenden Menschen. Die in die Breite wirkende Zugänglichkeit seiner Forschungsarbeiten stellt für die katholische Kirche eine Provokation dar.
Zu einer Zeit, in der sie mit aller Kraft gegen reformatorisches und aufklärerisches Gedankengut angeht, kann sie eine weit reichende Verbreitung wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse nicht dulden, weil sie erkennt, wie ihre Macht ins Wanken gerät.

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Szenenfoto