Short Film Corner


  kaleizette

Filmfestspiele Cannes 2015

Im Grunde kann jeder Filmemacher einen Kurzfilm bei der Filmmesse einreichen. Die Filme, die als gut befunden und angenommen werden, werden gegen eine kleine Gebühr in die Datenbank und den Katalog aufgenommen. Neben dem abgetrennten Raum mit den etwa 40 PC-Bildschirmen gibt es täglich wechselnde Veranstaltungen zum Thema Kurzfilm: Vorträge, Meetings, Präsentationen.

Aus dem Short Film Corner speist Kaleidoskop einen Teil seiner Filmprogramme, insbesondere den Film-/Radparcours und die Lange Nacht der kurzen Filme mit Arbeiten aus Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Irland und Schottland. Aber auch jenseits dieser Programmarbeit haben sich die Streifzüge durch das Angebot gelohnt. So ist etwa Ramona (RO 2015) von Andrei Cretulescu, der in der Semaine de la Critique lief, ein spannender Thriller, bei dem eine Frau beobachtet wird, wie sie nacheinander auf brutale Art und Weise drei Männer tötet. Ihre Motive bleiben nebulös. Es gibt einige kleine Hinweise auf vorausgegangenes Unrecht, das die Zuschauer sich selbst zu einem Bild zusammenbasteln müssen.

Ganz anders der Film Kung Fury (S 2015) von David Sandberg. Diese als Crowdfunding-Projekt entstandene böse Trash-Satire auf Polizeifilme, Martial Art und Indiana Jones zeigt einen Cop, der einen wildgewordenen, von den Nazis konstruierten Spielautomaten erledigt und in die Vergangenheit reisen muss, um Adolf Hitler zu töten. Er landet aber in der Saurierzeit, wo ihn aufgebrezelte Amazonen mit riesigen Maschinengewehren vor einem gefährlichen Laser-Raptor retten und der Gott Thor persönlich eingreift, um ihn zu retten. Man sieht, im Short Film Corner 2015 war für jeden etwas dabei.


Verleihfoto zu Kung Fury (S 2015) von David Sandberg