Eine „Bärlinale“ der Hirsche


  kaleizette

In dem preisgekrönten Streifen agieren Zweibeiner und Vierbeiner in den Hauptrollen. Die Vierbeiner sind alle Paarhufer. Wenn sie der Gattung Hirsch angehören, haben sie Glück und dürfen im Wald schauspielern, einfach schön aussehen, sich anschmachten, oder einfach nur SEIN, glücklich und beieinander oder auch mal ganz schnell laufen. Traumbilder, mal ganz ruhig, mal voller Energie und Dynamik. Das alles in einer mythisch-mystisch märchenhaft schönen Gegend mit seichten Gewässern und feinen Nebelschwaden.

Dann das Kontrastprogramm. Todesbolzen für die Paarhufer der anderen Art. Abgetrennte Stierköpfe als Close Ups in einem Budapester Schlachthof. Für die Zuschauer eine Gelegenheit, jetzt den Entschluss zum Vegetarier zu fassen. Rinderhälften werden getrennt. Schnitt, Tischgespräch der Schlachthofangestellten in der Kantine. Die Neue (Alexandra Borbély als Mária), soeben für die Qualitätskontrolle eingestellt, hat autistische Züge, aber überwindet ihren Alleingang und sitzt schließlich mit ihrem Vorgesetzten Endre ( Géza Morcsányi)  an einem Tisch.

Die Mischung aus klaren Worten und Sprachlosigkeit führt zu einer Liebesgeschichte. Bullenpulver wird gestohlen. Eine Psychologin soll den Fall klären, lässt sich die Träume der Mitarbeiter/innen erzählen. Da sind sie wieder, die Traumhirsche oder Hirschträume – identisch! Eine wunderbare Idee, die Verwandtschaft der Seelen durch die Gleichheit der Träume zu illustrieren.

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Der Tiertrainer der Hirsche Zoltán Horkai.
Er berichtet, wie langwierig und mühsam es ist,
das Vertrauen der Hirsche zu erlangen.
Und nicht zahme Tiere können sehr schnell zur
Lebensgefahr für die Zweibeiner werden.  
Foto: Peer Kling