Pelo Malo


  kaleizette

Der Film besticht durch treffende prägnante Dialoge. Vieles spielt sich aber nonverbal ab in Blicken, Gesten, Körperhaltungen, der Art zu Gehen und im Gesichtsausdruck. Das Zusammenspiel der Schauspieler/innen ist sehr überzeugend und wirkt wie direkt aus dem Leben gegriffen. Besonderes Lob den Darsteller/inne/n des Junior (Samuel Lange Zambrano), der Mutter Marta (Samantha Castillo) und der Großmutter (Nelly Ramos).

Die Regisseurin Mariana Rondón ist hierzulande noch nicht bekannt, zu Unrecht. Sie ist 1966 in Caracas, Venezuela geboren und hat als Studierende in Paris und auf Kuba ihr filmisches Können erworben. Ihr erster Spielfilm war das 1999 erschienene Drama A la media noche y media und wurde auf über 30 internationalen Festivals gezeigt. Der 2007 entstandene Spielfilm Postales de Leningrado ging als venezolanischer Kandidat als bester fremdsprachiger Film bei der Oscarverleihung ins Rennen. In diesem Film geht es um Kinder, die während der Guerillas im Venezuela der 1960er Jahre aufwachsen.

Ihr neuester Film Pelo Malo wurde auf verschiedenen Filmfestivals der ganzen Welt gezeigt und erhielt in San Sebastian den Hauptpreis der Jury. Das Drama, das zwischen Sorge, Aggression und zärtlicher Zuwendung changiert, ist mit Unterstützung des World Cinema Fond in Koproduktion der Länder Argentinien, Deutschland, Peru und Venezuela schon 2013 entstanden und kam erst jetzt am 31.3.2016 in die deutschen Kinos. Gut Ding will Weile haben?


Verleihfoto