LOCARNO – SCHWARZ-GELB


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Ehren-Leopard für Alejandro Jodorowsky

Der diesjährige Ehren-Leopard ging an: Alejandro Jodorowsky. Jodorowsky wurde 1929 in Chile geboren. 1953 ging er nach Paris, um Pantomime zu studieren. Er wird beschrieben als chilenisch-französischer Film- und Theater-Regisseur, Drehbuchautor, Dramatiker, Schauspieler, Produzent, Buchautor, Poet, Komponist, Musiker, Comikzeichner (als solcher hat er dem Pantomimen Marcel Marceau mit dem Comic Pietrolino ein Denkmal gesetzt) und spiritueller Guru. Seine avantgardistischen Arbeiten mit brutalen surrealistischen oder mystischen Bildern nicht ohne religiöse Provokation werden von den einen abgelehnt oder nicht wahrgenommen und von den anderen als Kult-Kino enthusiastisch verehrt. 20 Filme stehen mehr als 100 Comics gegenüber. Seine bekanntesten – alles ist relativ – Filmtitel sind wohl sein erster 1967 im Alter von 38 Jahren gedrehter Spielfilm Fando y Lis nach Fernando Arrabal. Der Kultstatus begründet sich auf El Topo (1970) und auf Montana Sacra – Der heilige Berg (1973).

1975 begann Jodorowsky mit der Arbeit an der Verfilmung von Frank Herberts Roman Der Wüstenplanet. Die utopisch hochgesteckten Ansprüche wollte aber niemand finanzieren, zehn Stunden Filmlänge, Orson Welles, Salvador Dali und Gloria Swanson als Darsteller, Filmmusik von Pink Floyd, Ausstattung von HR Giger. David Lynch wurde stattdessen mit der Verfilmung beauftragt. 2013 dann ein Comeback mit La Danza de la Realidad bei den Filmfestspielen von Cannes.

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Pressefoto zu Montana Sacra - Der heilige Berg