Neues vom Nordischen Film


  kaleizette

Wie dieser Kampf die  Beziehung zwischen Basia und Marek zunächst erschüttert, dann stärkt und wie der sonst unvernünftige, verspielte Marek nun Verantwortung übernimmt, Basia dagegen lernen muss, ihre Wutausbrüche zu kontrollieren, wird sehr lebensecht dargestellt. Ebenfalls überzeugend wirkt das Spiel der Pflegeeltern, deren tiefer Wunsch nach einem Kind und damit einer glücklichen Familie abermals erschüttert wird.

Der Kampf um Ursula eskaliert und dabei erscheint das wohlmeinende Jugendamt in keinem guten Licht. Diese Darstellung bietet viel Stoff für Diskussion, einen vergleichbaren Fall kann sich niemand in Deutschland vorstellen. Der Regisseur Dariusz Gajeweski bekräftigt jedoch, dass sein Film auf Tatsachen beruht, so unglaubhaft das rigide Wirken der Sozialbehörde auch scheint. An einer Stelle bringt Ursulas Mutter das Problem auf den Punkt: Das Kind leidet nicht unter seinen Eltern sondern unter dem Verlust seiner Heimat, der Trennung von der Großmutter und am Fremdsein in Schweden.

Bis zum überraschenden Schluss behält der Film eine stetige Spannungskurve, die auch durch die guten Schauspielleistungen getragen wird.

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Regisseur Dariusz Gajewski (Pressefoto)