Die Männer der Emden


  kaleizette

Filmbesprechung von Peer Kling und Elisabeth Niggemann
Kinostart in Deutschland: 31. Januar 2013

Der kleine Kreuzer „SMS Emden“ der kaiserlich deutschen Marine wurde im November 1914 nahe den Kokosinseln im Indischen Ozean von dem australischen Kreuzer HMAS Sydney versenkt.„Die Männer der Emden“ bezieht sich auf dieses Stückchen Weltgeschichte und zwar genauer auf eine Gruppe von 52 Mann, die zum Zeitpunkt des Untergangs nicht auf dem Schiff, sondern mit einem Sabotageakt an Land beschäftigt war und sich nun auf die abenteuerliche Reise nach Hause begibt.

Darauf konzentriert sich der Film, verknüpft mit einer Liebesgeschichte, zwangsläufig eine echte Fernbeziehung. In einem zweiten Handlungsstrang verfolgen wir das Hoffen und Bangen der sehnsüchtigen Maria (Felicitas Woll) im Kreise ihrer wohlhabenden Familie. Sie wird durch eine Parallel-Odyssee ebenso sehr in Atem gehalten, wenn auch wesentlich komfortabler.

Orientiert an wahren Begebenheiten, sehen wir in der Regie von Berengar Pfahl ein zweieinhalbstündiges Road-Movie, das jedoch weite Strecken ohne jegliche Road auskommen muss und auch ohne Räder. Alles hätte so einfach sein können. Der Teil der Besatzung hätte sich in Arrest nehmen lassen und in Ruhe den Krieg bei angenehmen Temperaturen abwarten können. Aber das sind ja Männer, die den Patriotismus durch ihre Erziehung wie einen Schwamm aufgesogen haben. Es liegt nahe, dass sie später den Nazis als gehorsame Vorbilder dienen, die nie aufgeben. Und so tauschen sie zwangsläufig ihr Schiff zunächst gegen einen Klapperkahn, geraten vom Indischen Ozean über Sumatra durch die Wüsten Arabiens und der Türkei bis in die Heimat nach Deutschland.

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