Die Männer der Emden


  kaleizette

Das ist eine 13 000 km lange beschwerliche Reise und der Umstieg vom Schiff aufs Wüstenschiff stand nicht auf dem Lehrplan der Marine. Die letzte Etappe in der orientalischen Eisenbahn entbehrt nicht der Romantik des Dampflok-Zeitalters. Lorenz von Arabien klingt auch an als Feind und Beduinenführer.

Die opulenten Wüstenbilder kamen im Kölner Residenzkino sehr gut zur Geltung. Das knapp vor einem Jahr zum Luxuskino der Astor-Gruppe umgebaute Lichtspielhaus sorgt mit Garderobe, Ledersesseln mit Fußhockern und Champus-Kühlern für Behaglichkeit. Also nehmen wir noch einen Schluck von dem Tomatensaft und sind froh, dass der Film die Kämpfe und den Tomaten-Blut-Verbrauch auf ein Minimum beschränkt. Die Binnensicht der Charaktere ist viel interessanter. Mit fortschreitendem Erleben der Teststrecke des Wahnsinns gerät der Kadavergehorsam auf den Prüfstand und kippt.

Der Film illustriert nachvollziehbar die Veränderung der inneren Einstellungen. So können aus den gleichen geschichtlichen Fakten Nazivorbilder gebürstet oder auch Antikriegsinhalte gebastelt werden.

>>> weiter zu Seite 3
<<< zurück zu Seite 1 


Sibel Kekilli (Gegen die Wand) spielt in einer dankbaren Nebenrolle Salima Bey, eine Türkin mit deutschen Vorfahren. Sie zieht mit durch die Wüste und findet dabei Aufgaben als Übersetzerin, Flintenweib und Sanitäterin (Pressefoto)


Ken Duken als Karl Overbeck,
Identifikationsfigur, treuer Liebhaber und eigentlicher (Anti
)Held des Films (Pressefoto)